PROJEKT
LOUISES TRAUM ODER WHERE THE F*CK IS KURT WEILL ?
Presse
„..Eine großartige, kleine Inszenierung. … Das liegt zum Teil an Weills Kompositionskunst, zum großen Teil aber an der Präsenz und Stimme von Ingala Fortagne, die in einer Doppelrolle die heutige Louise und die damalige Ehefrau von Kurt Weill, Lotte Lenya, spielt und singt. Klar und gefühlvoll interpretiert sie die weithin bekannten Songs, aber auch die ruppigen Partien zwischen hohem Opernton und Sprechgesang gelingen ihr hervorragend. ...Das Besondere an der Inszenierung liegt in der sparsamen, aber sehr effektvollen Verwendung von Requisiten und vor allem im Sounddesign(ebenfalls Marquis’ McGee), … Das Stück bleibt aber keineswegs beim biografischen stehen, sondern zeigt Parallelen auf zu heute, ohne zum Polit-Theater zu werden. ...Eine großartige, kleine Inszenierung. Langer Applaus (Badische Zeitung/Juliane Eiland-Jung/1. 10. 2024)
„… ein unkonventioneller, mitreißender
Einblick in das Schaffenswerk und das Gefühlsleben des
Komponisten und Menschen Kurt Weill. …Dabei schlüpft die
Sopranistin in verschiedene Rollen, wie Weills Mutter an einem
Shabbat-Abend in Dessau oder Weills große Liebe und Ehefrau
Lotte Lenya. Als letztere lassen der ergreifende Gesang sowie
das Schauspieltalent von Fortagne die Zuhörer alle Höhen und
Tiefen der Beziehung miterleben. Fortagne setzte ihre Stimme
nuanciert, kraftvoll oder zerbrechlich ein und nahm die Bühne
gepaart mit ihrer Präsenz für sich ein. Der Soundartist Marquis
McGee dreht in Louises Traum im wahrsten Sinn des Wortes am Rad
der Zeit. …und brillierte als Broadway-Saxophonist mit einem
einfühlsamen Solo. Komplettiert wurde das Terzett durch die
Pianistin Nadia Belneeva – auch sie in verschiedenen Rollen.
…Mit ihrer Situationskomik verstand die schauspielernde
Pianistin, das Publikum für sich zu gewinnen…." (Laarer
Zeitung/Silvia Schillinger-Teschner/04.10.2024
)
Spiel, Gesang - Ingala Fortagne
Spiel, Klavier - Nadia BelneevaSpiel,
Sounds, Saxophon - Marquis’McGee
Text, Regie - Georg Darvas
Kostüme - Giulia Marcotullio
Licht - Heini Weber
Regieassistenz - Abdulkerim Köse
Grafik - Thomas M. Müller
Fotos - Reza Kaviani
Produktionsleitung - Irene Kupferschmid
Louise, Sängerin, träumt, kurz vor ihrem Auftritt im Stück "Marie Galante", dass sie mit dem Komponisten Kurt Weill zum Vorsingen verabredet ist. Er war nicht im Theater, also sucht sie ihn in seinem Wohnhaus in Kleinmachnow, in Berlin. Sie will unbedingt die Rolle in seiner Oper "Der Silbersee". Aber statt Weill trifft sie nur seine Haushälterin Erika... . Es ist März 1933. Louise gibt nicht auf und folgt dem Komponisten als seine Frau Lotte Lenya nach Paris und New York ins Exil... . Durch Sounds und Klänge, die auf geheimnisvolle Art und Weise erklingen und auf die Louise mit passenden Liedern reagieren kann, erfahren Sie auf unterhaltsame Weise viel über das Leben Kurt Weills.
Die Jahre vor dem 2. Weltkrieg stellen einen ungeheuren
Paradigmenwechsel dar. Heute, 100 Jahre
später, scheinen wir uns bereits wieder an Krieg gewöhnen zu
müssen. Aber im Gegensatz zu den modernen
KünstlerInnen des vergangenen Jahrhunderts, ist die Haltung
heute nicht eindeutig. In einer
Wohlstandsblase, die zu platzen droht, tanzen wir auf einem
Vulkan und sind ratlos, wie wir uns
künstlerisch positionieren sollen.
Rückblickend auf diese Zeit wollen wir zeigen, dass
alles, was die europäische
Zivilisation entwickelt hat, ein
organisches Ganzes ist und sich das Vergangene vom
Gegenwärtigen nicht trennen
lässt. Bevor wir vollkommen in einer
virtuellen Welt verloren gehen, möchten wir einen Traum
der
europäischen musikalischen Bühnenkunst aufleben lassen,
der uns erinnern kann, wieviel Grösse und
Persönlichkeit ab 1933 durch Emigration und Vernichtung
verloren ging und welche Wunden dies in
unserer Gesellschaft hinterlassen hat- von denen wir
fälschlicherweise glauben, dass sie
geheilt sein könnten.
Kurt Weill hat seine eigene Klangsprache und doch nimmt
er die musikalischen Eigenheiten seiner
Exilländer auf; er verarbeitet sie wie kein anderer
Zeitgenosse. Weill lässt sich von seinen neuen
Umgebungen inspirieren und erschafft Lieder, die, neben
der Melancholie und Tiefe, auch voller
Leidenschaft und Beschwingtheit daherkommen.
„Wiegenlieder sind vielleicht die demütigsten und menschlichsten Lieder, die wir haben. Sie zeigen die Fragilität derer, die singen, erzählen von ihren Freuden, ihren Ängsten und Wünschen. Wie wäre es nur, wenn die Lieder der verschiedenen Nationen keine (Lobes-) Hymnen, sondern Wiegenlieder wären? Ich bin mir sicher, wir würden dann in einer anderen, einer besseren Welt leben.“ (A. P. 22)
Wiegenlieder beschreiben einen geschützten Raum zwischen Tag und Nacht und verkörpern innere Obhut für das Kind und auch den Erwachsenen. Das Projekt verwendet im Zentrum jiddische/hebräische (Wiegen-) Lieder als Symbol für Flucht und Vertreibung und versucht, den bedrohten Schutzraum zu fassen, den Menschen sich geben (müssen). Doch Vertreibung durch Krieg oder wirtschaftliches Elend ist historischer Bestandteil aller Kulturen weltweit. Daher öffnet das Programm seine Perspektive auch (kultur-) geschichtlich, interreligiös und international. Wiegenlieder existieren in allen Kulturen. Viele dieser Lieder sind über Generationen weitergegeben worden und haben eine tief verwurzelte emotionale Bedeutung. In unserem Konzert werden die jiddischen Wiegenlieder und Gebete ergänzt durch ukrainische, syrische, katalanische überlieferte und komponierte Wiegenlieder von Schubert, Milhaud, Eisler, Boyarska, Pärt u.a..
2025
about
YouTube Lied einer deutschen Mutter Hanns Eisler
YouTube Ani ma'amin, hebräisches Gebet
“Wiegenlieder aus fünf Jahrhunderten: …eine faszinierende Klangwelt, die zwischen avantgardistischer Experimentierfreude und meditativer Ruhe changiert - gespickt mit sphärischen Klängen, stimmungsvoll und berührend… “ (ORF/Ö1, April 23)
eine Hommage an Marlene Dietrich
nach einer Stückidee von Andrea Pfaehler
Maria Riva, die Tochter, erzählt über ihre Mutter in
Briefen, Tagebuchaufzeichnungen und Erinnerungen und Marlene erscheint ihr dazu durch ihre Lieder:
Das Interesse an der Hollywood-Diva ist nach wie vor gross, die zwar im Alter von neunzig Jahren 1992 in Paris verstarb, aber in unserer Vorstellung immer noch die junge Lola aus dem blauen Engel ist. Dieser Film brachte ihr den internationalen Durchbruch, und sie etablierte sich als erster deutscher Filmstar in Hollywood. Nach der Machtübernahme versuchten die Nazis sie für Propagandazwecken nach Deutschland zurückzuholen, doch die Nazis standen gegen das weltoffene Berlin, in dem sie gross geworden war. Sie nahm 1939 die amerikanische Staatsbürgerschaft an... .
Maria Riva / Marlene Dietrich - Ingala Fortagne
verschiedene Rollen/Klavier - Nadia Belneeva
outside Eye - Peter Meyer
Dauer: ca.60min
nächste Aufführung: 18.11.2025 reformierte Kirche Bindungen (CH)
4 Kunstschaffende verbinden 4 Kunstformen. "Corona-Haikus, ein Plädoyer für die Kunst" Text: Katka Räber Schneider Stimme: Ingala Fortagne Klavier: Nadia Belneeva Video & Ton: Jan Tomás Räber Aus fast 600 dreizeiligen Kurzgedichten, die laufend während der Corona-Pandemie entstanden sind, werden einzelne Aphorismen-Haikus herausgepickt und musikalisch und visuell sehr frei bearbeitet. Spielerisch und humorvoll stellen wir mit unserem Projekt dahergeflogene Gedanken und einige offene Fragen in den Raum: Wie schaffen wir es, ohne äusseren Verlockungen unser Leben zu führen? Was passiert, wenn wir so lange zu Hause eingeschlossen bleiben und unseren Körpern die Bewegung fehlt? Genügt uns das „Reisen im Kopf“? Gibt es für die Menschen einen Ersatz für die Kunst im Leben? unterstützt durch: Kanton Basel-Stadt & Ruth und Paul Wallach-Stiftung
"modern time production" ist ein junger Verein der Sängerin Ingala Fortagne und der Pianistin Nadia Belneeva. 2021 trafen sie sich in einer ersten unkonventionellen Arbeit: Corona-Haikus. In den nächsten zwölf Monaten sollten sechs weitere gemeinsame Projekte entstehen: "Schnell bemerkten wir, dass wir mit unseren verrückten Ideen zusammenpassen, dass z.B. Nadia genauso auf der Bühne performen möchte wie Ingala und Ingala sich auch an das Klavier setzen wird. Wir sind als KünstlerInnen die Seismographen der Gesellschaft. Wir zeigen die Konflikte aller Lebensbereiche und Ebenen menschlichen Lebens. Dabei ist uns die humorvolle Auseinandersetzung mit unserem Leben in der Gesellschaft bis in die persönlichsten Lebensbereiche ein Anliegen. Wir Künstlerinnen gestalten, wir behaupten und leben dadurch die Freiheit, die wir uns wünschen.